Gemeinsam auf dem Weg zu einem dekarbonisierten Gebäudebestand: Erfahrungen und Einblicke

Viele Wohnungsunternehmen haben bereits die ersten Schritte in Richtung eines energetisch modernisierten Gebäudebestands getan. Dieser Weg ist komplex und erfordert mehrere Teilschritte sowie die Zusammenarbeit vieler Beteiligter. Auch wir begleiten viele Wohnungsunternehmen auf diesem Weg – technisch und kaufmännisch – und gewinnen teils neue Einblicke und erweitern unseren Erfahrungsschatz. 

Unterschiedliche Ausgangspositionen 

Die Ausgangssituationen der Wohnungsunternehmen sind sehr unterschiedlich. Wichtige Einflussfaktoren liegen sowohl im Inneren der Unternehmen als auch in äußeren Rahmenbedingungen. Dazu zählen unter anderem die Finanz- bzw. Vermögensausstattung der Wohnungsunternehmen, die ihren Ausdruck findet in der Kapitaldienstfähigkeit, der Eigenkapitalquote oder der bestehenden Verschuldungsquote. Ferner sind wichtige Ausgangsgrößen der aktuelle Sanierungsstand der Gebäude sowie der Zugang zur Fernwärme, heute und in Zukunft. Abhängig von der Unternehmensgröße und Rechtsform rückt für eine zunehmende Zahl an Wohnungsunternehmen auch bereits die Vorbereitung auf die Berichtspflicht nach CSRD auf die Agenda. Diese Berichtspflicht führt nicht direkt dazu, dass Wohnungsbestände energetisch ertüchtigt werden, wird aber in den kommenden Jahren wichtiger werden zum Beispiel im Umgang mit Darlehensgebern und damit dem Zugang zu Fremdkapital. 

Technische Dekarbonisierungspfade und iSFPs 

Die Erarbeitung technischer Dekarbonisierungspfade sowie die hierfür erforderliche Datenerhebung erfolgt mit WOWIDECARB. Die nutzerfreundliche Datenerhebung per App kam und kommt bundesweit in Projekten zum Einsatz. Digitale Affinität schlägt erfahrungsgemäß digitale Nativität – ein pensionierter Hausmeister einer Genossenschaft aus dem Norden hat bzgl. Datenqualität und Geschwindigkeit bei der Datenerhebung beste Werte erzielt.  

Die Verarbeitung zu objektkonkreten Dekarbonisierungspfaden sowie deren Verwebung zu einer Dekarbonisierungsstrategie lädt zu intensiven Diskussionen ein, die wiederum unter den handelnden Personen im Wohnungsunternehmen Klarheit für die kommenden Jahre schaffen. Diese Klarheit führt zu einem tieferen Bekennen zu den Leitplanken der jeweiligen Strategie und damit zu einer höheren Zielerreichungsquote.  

Die Dekarbonisierungspfade aus unserer Projektarbeit bieten wir unseren Kunden auch als individuelle Sanierungsfahrpläne an – deren Erarbeitung war bislang mit 80 Prozent förderfähig, gedeckelt bei 1.700 EUR. Anfang August fiel ein Hammerschlag auf dieses Förderprogramm: Seit dem 12. August gewährt es lediglich noch 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars, maximal 850 Euro bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten. Glücklicherweise bieten wir unseren Kunden weitere Wege zur umfassenden Förderung bei der Erarbeitung von Sanierungsfahrplänen, denn bereits in dieser Phase lohnt es sich, auf Wirtschaftlichkeit zu achten.  

Szenarien und Strategien für die wirtschaftliche Betrachtung 

Beim Simulieren verschiedener Szenarios und Vergleich unterschiedlicher kaufmännischer Strategien setzen wir unsere Software WOWICONTROL ein. Häufige Fragestellungen betreffen beispielsweise die Miet- und Umlagenpolitik oder die Frage, wie bzw. ob die Dekarbonisierung mit und ohne Fördermittel umgesetzt werden kann. Viele Wohnungsunternehmen nutzen den Anlass der kaufmännischen Plausibilisierung ihrer Dekarbonisierungsstrategie, um ihre bisherigen Aktivierungs- und Instandhaltungsstrategien zu überprüfen und sich bei der Planungsrechnung weiter zu professionalisieren. 

Finanzielle Umsetzung: Fokus auch auf das Beleihungsmanagement 

Bei der sich anschließenden finanziellen Umsetzung der Dekarbonisierung spielen nicht nur geeignete Finanzierungskonzepte und die Nutzung von Fördermöglichkeiten eine wichtige Rolle (an dieser Stelle empfehlen wir den heutigen Newsletter-Beitrag zum neuen KfW-Programm KNN). Auch das Beleihungsmanagement wird immer bedeutender. Während der Dekarbonisierung und der damit verbundenen Fremdkapitalaufnahme verringern sich die Beleihungsreserven zunehmend. Ein weiterer Aspekt, der diese Situation noch verstärkt, ist, dass während des Sanierungsprozesses oft noch nicht der gesamte Gebäudebestand als Beleihungsgrundlage genutzt werden kann. Vielmehr konzentrieren sich die Darlehensgeber in der Regel auf bereits sanierte Gebäude, die zum Moment der Beleihung die Energieeffizienzklassen A bis C besitzen. 

Mit unseren Softwarelösungen WOWIDECARB und WOWICONTROL sowie unserem Beratungsangebot stehen wir Ihnen bei all diesen technischen und kaufmännischen Aspekten zur Seite. Dank unserer umfangreichen Erfahrung können wir Sie optimal unterstützen – sowohl in der Softwareanwendung als auch in der strategischen Beratung. 

Wir freuen uns darauf, Ihnen noch tiefere Einblicke in unsere Praxis-Erkenntnisse zu geben und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Nutzen Sie die Gelegenheit und nehmen Sie an einem unserer Online-Seminare teil. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung! Bis zum Start der Online-Seminare können Sie auch gerne auf unserer Dekarbonisierungs-Webseite einen Einblick über unser Leistungsportfolio erhalten:

Online-Seminare

14.11.2024, 11 – 12 Uhr, Finanzielle Machbarkeit der Dekarbonisierung (Referentin: Stefanie Kubisch)

08.10.2024, 11 – 12 Uhr: Technische Dekarbonisierung im Bestand (Referent: Hendrik Cornehl) – Anmeldung ab zweite Septemberwoche möglich

20.11. und 04.12.24, 11 – 12 Uhr: Gemeinsam zum dekarbonisierten Bestand – Erfahrungen und Einblicke (Referenten: Stefanie Kubisch und Hendrik Cornehl) – Anmeldung ab zweite Septemberwoche möglich

Experten-Team

Hendrik Cornehl

Leiter Nachhaltigkeit
Dr. Klein Wowi Digital AG

 

Stefanie Kubisch

Senior-Consultant WOWICONTROL Beratung + Produktmanagement
Dr. Klein Wowi Finanz AG

 

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